13. ordentliche Delegiertenversammlung

Grüne Transformation geht nur mit einem Brückenstrompreis

25.09.2023 | Am 21.09.2023 fand im Vereinshaus in Fraulautern die 13. ordentliche Delegiertenversammlung der IG Metall Völklingen statt. Im Rahmen des Geschäfts- und Kassenberichtes berichteten die Bevollmächtigten Lars Desgranges und Ralf Cavelius über die aktuelle wirtschaftliche und politische Lage. Insbesondere ging es um den Brückenstrompreis für energieintensive Unternehmen und die aktuelle Situation bei Ford Saarlouis und den Zuliefererpark.

Die 13. ordentliche Delegiertenversammlung ist die vorletzte in dieser Legislaturperiode. Im Oktober findet der Gewerkschaftstag in Frankfurt statt, in dem richtungsweisende Entscheidungen getroffen werden. „Es stehen entscheidende Woche für die Automobil- und Stahlindustrie an“, so Lars Desgranges. Es ist wichtiger denn je solidarisch zusammen zu stehen und gemeinsam die Transformation zu gestalten.

Die aktuell hohen Energiekosten, und die Tatsache, dass Deutschland mit die höchsten Industriestrompreise in Europa aufweist, verlangen faire Lösungen. Anderenfalls droht die Stahlerzeugung aus Deutschland zu verschwinden. Deutschland braucht schnell die Entscheidung für einen wirksamen Brückenstrompreis. Das fordert nicht nur die IG Metall, sondern auch die Arbeitgeberverbände der energieintensiven Industrien. Diese Organisationen haben sich zu einer Allianz pro Brückenstrompreis zusammengeschlossen.

Die Mitglieder der Allianz vertreten insgesamt mehr als 1,1 Mio. Beschäftigte in über 8.000 Unternehmen. Insgesamt hängen laut einer aktuellen Kurzstudie bis zu 2,4 Mio. Arbeitsplätze und gut 240 Mrd. Euro Wertschöpfung an den Unternehmen. Ohne einen Brückenstrompreis ist die Transformation und damit die Umstellung auf eine CO² neutrale Stahlindustrie in Gefahr. Unsere Mission ist klar. Wir kämpfen für sichere Arbeitsplätze, den Erhalt unserer Standorte und den Ausbau grüner Energie. Dazu wird es vom 25. – 29. September eine Aktionswoche geben, in der wir unserer Forderung Nachdruck verleihen.

Im Zuliefererpark von Ford befinden wir uns nach wir vor in Tarifverhandlungen für einen Sozialtarifvertrag. Die Forderungen wurden auf vielen Mitgliederversammlungen der einzelnen Betriebe diskutiert und zwischenzeitlich den Arbeitgebern überreicht. Für eine gemeinsame Verhandlung waren die Arbeitgeber nicht bereit. „Die Betriebe habe sich zurückgelehnt und gewartet was bei Ford passiert“, so Ralf Cavelius. Unser oberstes Ziel ist es Arbeitsplätze zu sichern. Wir lassen die Arbeitgeber nicht aus der Pflicht um für eine Perspektive und alternative Produkte zu sorgen.

Tarifpolitik ist auch in diesem Jahr wichtiger denn je. Fast jeder vierte Arbeitnehmer in Deutschland erhält weniger als 14 Euro die Stunde. Dies hat nicht nur enorme Auswirkungen auf die Lebensqualität der Menschen, sondern auch auf deren Rente. Aus einer aktuellen Erhebung des Bundesarbeitsministeriums geht hervor, dass etwa 9,3 Millionen Menschen der aktuell 22 Millionen Sozialversicherungsbeschäftigten ein Einkommen von unter 14 Euro in der Stunde bekommen. Um auf eine gesetzliche Rente von 1500 Euro zu zu kommen muss man bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden 45 Jahre gearbeitet und rechnerisch einen Stundenlohn von 20,73 Euro erhalten haben. Das entspricht einem Bruttomonatslohn von 3602 Euro. „Und genau deswegen ist es richtig und wichtig Tarifverträge auszuhandeln und für gute Arbeitsbedingungen sowie Löhne und Gehälter und damit verbunden auch auskömmliche Renten zu kämpfen“, so Lars Desgranges.

Von: mm

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