1. Nationaler Stahlgipfel

Stahl stärken. Zukunft sichern.

23.10.2018 | Am 22. Oktober kamen über 2.500 Stahlarbeiter zum 1. Nationalen Stahlgipfel in die Saarlandhalle, um gemeinsam mit Menschen aus Wirtschaft und Politik über die Zukunft des Stahls zu diskutieren.

Noch nie hatten wir die Situation, dass die Politik des Saarlandes, mit Ministerpräsident Tobias Hans, mit Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, mit den Wirtschaftsministern der Freien Hansestadt Bremen, der Länder Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, der Freien Hansestadt Hamburg, mit der Wirtschaftsvereinigung Stahl, den Vertretern der Vorstände der deutschen Stahlindustrie, mit der IG Metall und den Beschäftigten der Stahlindustrie in Deutschland, in einer solch großen Konferenz mit über 2.500 Teilnehmern, am 1. Nationalen Stahlgipfel diskutieren, um Stahl zu stärken und die Zukunft der Stahlindustrie zu sichern.

Anke Rehlinger eröffnete die Konferenz, und stellte fest, dass Stahl als Grundstoffindustrie für eine positive Entwicklung unserer Wirtschaft unverzichtbar ist.
Im Anschluss richtete Tobias Hans seine Grußworte an die Gäste.

Robert Hiry, der Stahlbeauftragte der IG Metall im Saarland begrüßte die 1250 Stahlarbeiter die aus dem gesamten Bundesgebiet angereist waren sowie die 1250 Stahlarbeiter aus dem Saarland: „Wir sind stolz, dass ihr alle da seid. Es ist wichtig, dass wir die Kräfte bündeln. Es ist toll, dass heute hier die Gründung der Allianz der Stahlländer beurkundet wird. Wir wollen hier aus Saarbrücken ein besonderes Signal senden.

 

Auszüge aus der Rede vom Stahlbeauftragten der IG Metall im Saarland, und 1. Bevollmächtigten der IG Metall Völklingen Robert Hiry:
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"Deutschlands Stahlwerker brauchen starke Nerven.
Seit über zweieinhalb Jahren engagieren wir uns unter dem Logo: Stahl ist Zukunft, dafür kämpfen wir.

Wir sagen: Ja zum Welthandel - aber bitte unter fairen Bedingungen!
Wir sagen: Ja zum Umweltschutz - aber nicht nur bei uns!

Wir sagen:  Ja zu Klimazielen – aber für Alle!

Seit über zweieinhalb Jahren kämpfen wir für faire Wettbewerbsbedingungen in Europa.
In Deutschland sind über 85.000 Arbeitsplätze im Stahlbereich direkt und fast eine halbe Million weitere Arbeitsplätze indirekt betroffen.

Die IG Metall hat zum Stahlaktionstag am 11. April 2016 aufgerufen. Über 45.000 Menschen haben daran teilgenommen. Allein aus dem Saarland waren wir mit über 20.000 Menschen dabei.
Wir haben verdeutlicht, dass wir nicht tatenlos zusehen, wie durch Falsch- oder Nichthandeln der Politik, Standorte und unsere Arbeitsplätze geopfert werden.

Deshalb wurden am 23. August 2017 von 4 Betriebsratsvorsitzenden der Saarländischen Stahlindustrie und dem Leiter des Zweigbüros der IG Metall, dem damaligen Kanzleramtsminister Peter Altmaier, 96.568 Unterschriften übergeben.

Die Delegation brachte nochmals unsere Forderungen für die Themen Emissionshandelsrecht und wirksame Handelsschutzinstrumente vor.

In diesem Gespräch sind wir auf offene Ohren und Verständnis gestoßen. Wir haben die Bundesregierung aufgefordert, sich mit ihrem ganzen Gewicht für unsere Arbeitsplätze und die Existenz und den Erhalt der Stahlindustrie mit fairen Wettbewerbsbedingungen einzusetzen.

Allerdings brauchen wir keine Lippenbekenntnisse, wir brauchen Taten!

Unsere Forderung an die Bundesregierung:
Ihr habt in Europa im Emissionsrechtehandel kein Veto eingelegt.

Sorgt jetzt wenigstens dafür, dass das Ergebnis des Emissionsrechtehandels auf nationaler Ebene weiter korrigiert wird. Die Bundesregierung muss Einfluss auf die Ausführungsbestimmungen nehmen.

Wir haben die Politik immer darauf aufmerksam gemacht, wenn sie nicht oder falsch handelt, wird die Zukunft der europäischen und deutschen Stahlindustrie, obwohl wir den umweltfreundlichsten Stahl produzieren, hochmoderne Anlagen haben und wettbewerbsfähig sind, in Frage gestellt.

Man muss wissen, nirgendwo in der ganzen Welt gibt es solche Bestimmungen wie in Europa.
Was hier passiert, führt zur massiven Wettbewerbsverzerrung, drückt die Stahlindustrie an die Wand und bringt Arbeitsplätze und ganze Standorte in Gefahr.

Es droht immer noch eine hohe Kostenbelastung für unsere Stahlindustrie.
Deshalb ist es für uns von großer Wichtigkeit, dass wir die Kräfte der Stahlländer der Bundesrepublik Deutschland bündeln, um gemeinsam für die Stahlindustrie zu kämpfen.
Die 6 Stahlländer der Bundesrepublik Deutschland setzen sich bereits seit Jahren auf nationaler und internationaler Ebene ein.

Dieser Einsatz ist wichtig, damit unsere heimische Stahlindustrie und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, eine gute Zukunft haben.
Daran wollen wir die Politik in Zukunft messen.
Stahl ist ein hochmoderner Werkstoff, ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und ein Beschäftigungsgarant in Deutschland.

Setzen wir uns gemeinsam ein für den Erhalt der Stahlindustrie, sichern wir die Arbeitsplätze der Beschäftigten und machen wir was Gutes für die Umwelt.

 

Stahl ist Zukunft – dafür kämpfen wir."
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Weitere Redner waren:

Heiko Maas, Bundesaußenminister
Jörg Hofmann, 1. Vorsitzender der IG Metall
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl,
Peter Altmaier, Bundeswirtschaftsminister und
Tim Hartmann Vorsitzender der Geschäftsführung der Stahl-Holding-Saar

Im Laufe der Veranstaltung gab es mehrere Podiumsdiskussionen in denen sich alle 6 Länder mit Stahlstandorten zu Gunsten von Stahl positionierten. Sie wollen eine gemeinsame Stahlstrategie entwickeln.

Diese Allianz der Stahlländer setzt sich zum Ziel, in Zukunft gemeinsam für die heimische Stahlindustrie Initiativen auf den Weg zu bringen, weil Stahl ein wichtiger Teil der Industriepolitik ist.


Von: al

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