Erneut über 3.000 Metallerinnen und Metaller im Warnstreik

11.05.2016 | Am Mittwoch, den 11. Mai 2016 hat die IG Metall Völklingen die Beschäftigten in 9 Betrieben der Metall- und Elektroindustrie zu Warnstreiks aufgerufen. Die Beteiligung war sehr gut, denn die Kolleginnen und Kollegen sind sauer: Obwohl der Tarifvertrag schon vor 6 Wochen geendet hat, haben die Arbeitgeber sich am Verhandlungstisch noch immer nicht bewegt. Jetzt gilt es, den Druck zu erhöhen.

Ziel der IG Metall ist es, noch vor Pfingsten zu einem Abschluss zu kommen, der die Beschäftigten fair am wirtschaftlichen Erfolg der Branche beteiligt. Gelingt dies nicht, sind bereits 24-stündige Warnstreiks in den Betrieben in der Planung.

Schon 500.000 Metallerinnen und Metaller im Warnstreik

Bereits in seiner Begrüßungsrede hatte Gewerkschaftssekretär Ferdinand Weidig noch einmal deutlich gemacht, um was in dieser Tarifrunde geht: "5 Prozent mehr Geld für Wachstum und Beschäftigung - nicht mehr und nicht weniger ist unsere Forderung in dieser Tarifauseinandersetzung!".

Das bisherige Angebot der Arbeitgeber sei dabei nicht geeignet, eine Lösung am Verhandlungstisch zu ermöglichen: "Das was bisher als Angebot auf den Tisch gelegt wurde, ist kein Angebot, das ist eine Frechheit. Es tritt die Leistung der Kolleginnen und Kollegen mit Füßen und führt dazu, dass hunderttausende Metallerinnen und Metaller stinksauer sind und den Arbeitgebern in den letzten Wochen die einzig richtige Antwort präsentieren haben: Massenhafte Warnstreiks. Über 500.000 Metallerinnen und Metaller haben sich seit Ende der Friedenspflicht an den Warnstreiks der IG Metall beteiligt".

24-stündige Warnstreiks in Planung

"Die Arbeitgeber wollen offensichtlich Streit! Wir, die IG Metall und die Beschäftigten der Metall- und
Elektroindustrie sind dazu bereit.", so der 1. Bevollmächtigte Robert Hiry. "Den Streit können sie haben. Die Metallerinnen und Metaller werden den Druck so lange verstärken, bis die Arbeitgeber ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen. Der Vorstand der IG Metall wird nach Pfingsten entscheiden, welche Betriebe, Branchen oder Konzerne jeweils für 24 Stunden lahmgelegt werden. Fest steht aber jetzt schon, dass solche Aktionen in allen Tarifgebieten geplant und durchgeführt werden. "

Betriebe sind kampfbereit

Die Beschäftigen der Ford-Werke Saarlouis und der Zulieferbetriebe Stadco, Benteler Automobiltechnik, Tenneco Automotive, Lear Corporation, LMS, sowie der Firmen DF Lochbleche, Bartz-Werke und Nemak Dillingen haben mit diesem eindrucksvolle Warnstreik deutlich gemacht, dass sie bereit sind, auch länger andauernde Arbeitsniederlegungen zu organisieren.

Das unterstrichen auch Stefan Fries (Betriebsratsmitglied und stellv. Vorsitzender der IG Metall-Vertrauensleute bei Ford) und Adrian Fortuin (Betriebsratsvorsitzender DF Lochbleche) in ihren engagierten Reden.

"Unsere Forderung für mehr Entgelt ist berechtigt und für die Unternehmen auch finanzierbar, denn die  wirtschaftliche Situation der Betriebe ist stabil, die Erträge auf hohem Niveau und alle Prognosen stehen weiterhin auf Wachstum. Sollten die Arbeitgeber kein anständiges Angebot vorlegen, wird unsere Antwort stark und entschlossen sein. Wir sind bereit zu kämpfen!", so Fries.

Unterstützung erhielten die Warnstreikenden auch aus vielen anderen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie, Stahlindustrie und Textilindustrie, die mit Delegationen vor Ort waren. Stellvertretend für diese Betriebe sprach German Freitag, Betriebsrat bei der ISL Automotive: "Wir, die Belegschaft der ISL unterstützen Euch in euerm Kampf um eine absolut gerechtfertigte und keineswegs überzogene Forderung nach 5 Prozent mehr Entgelt. Wir stehen hinter Euch und wollen euch hier und heute unsere Solidarität und Unterstützung ausdrücken."

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