Grünes Licht für einen 24-Stunden-Warnstreik

10.01.2018 | Rund 4.000 Beschäftigten von den Ford-Werken, aus Betrieben des Ford-Industrieparks sowie den umliegenden Betrieben der Metall- und Elektroindustrie folgten am Mittwoch, 10. Januar 2018, dem Aufruf der IG Metall zum Warnstreik auf dem Saarlouiser Röderberg im Rahmen des Metall-Tarifkonfliktes.

Der 2. Bevollmächtigte, Guido Lesch, rief den Warnstreikenden zu: „Wir sind stolz auf Euch, auf die großartige Solidarität und die Kampfbereitschaft im Rahmen dieser Tarifrunde“. Ja, in den Betrieben leisten die Menschen gute Arbeit und wer gute Arbeit leistet, hat ein gutes Einkommen verdient. „Zumal die Wirtschaft brummt wie schon lange nicht mehr“, so Guido Lesch.

 

Markus Thal, Betriebsratsvorsitzender der Ford-Werke Saarlouis, bezeichnete die 2 % Entgelterhöhung als eine Frechheit den Beschäftigten gegenüber, die jeden Tag in den Betrieben großes Leisten. Er forderte das Ford-Management kurzfristig auf die Funktionäre des Arbeitgeberverbandes Einfluss zu nehmen, damit ein fairer Tarifabschluss in den nächsten Tagen möglich ist, sonst wird auch bei Ford und den anderen Betrieben eine Schippe draufgelegt, was Warnstreikaktivitäten anbelangt.

 

Robert Hiry, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Völklingen, ging auf den Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie ein. Die Forderung nach Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen passen nicht nur in die Landschaft – eine kräftige Erhöhung kurbelt die Wirtschaft an und sorgt auch in Zukunft dafür, dass die Wirtschaft auf hohem Niveau gute Gewinne erwirtschaftet. Jetzt sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dran ihren Anteil an den guten wirtschaftlichen Ergebnissen zu erzielen. Auch die Forderung nach Verkürzung der Arbeitszeit für bestimmte Arbeitnehmergruppen für eine befristete Zeit passen in die moderne Industriegesellschaft. Kinderbetreuung, Pflege von Eltern oder besondere Belastungen für Schichtarbeiter sind eine arbeitszeitpolitische Herausforderung, die sich eine moderne Industriegesellschaft stellen muss. Wenn die Arbeitgeber keinen anständigen Kompromiss in den nächsten Tagen auf den Tisch legen und der IG Metall-Vorstand es beschließt, werden wir am 1. Februar 2018 bei Ford und den anderen tarifgebundenen Betrieben des Industrieparks einen 24-Stunden-Warnstreik durchführen, so Robert Hiry.

 

Dem Warnstreikaufruf folgten Kolleginnen und Kollegen von Ford Saarlouis, Nedschroef Beckingen und Nedschroef Fraulautern, Dillinger Fabrik gelochte Bleche, Bartz Werke Dillingen, Magna, Benteler, Tenneco, Lear, Rhenus LMS und FLShmith.

Unterstützung erhielten die Warnstreikenden auch aus vielen anderen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie und der Stahlindustrie, die mit Delegationen vor Ort waren.

An die rund 4.000 Demonstrationsteilnehmer wurden grüne Abstimmungskarten verteilt. Robert Hiry rief den Kundgebungsteilnehmern zu: „Jetzt ein klares Signal zu setzen für die Kampfbereitschaft in den Betrieben.“ Die Warnstreikenden folgten dem Aufruf von Robert Hiry als er fragte: „Seid ihr bereit in einen 24-Stunden-Warnstreik einzutreten?“

 

Kai Sarg, Vertreter der IG Metall-Jugend, forderte einen Freistellungstag alle Auszubildenden bei ihrer Prüfung sowie mehr Investition in die Ausbildung junger Menschen und mehr Ausbildungsplätze.

Für die Nacht auf den 11. Januar wird die IG Metall um 23.45 Uhr zu weiteren Warnstreiks aufrufen.

Von: al

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