Nicht mehr das „OB“, sondern das „WIE“ ist nun die Frage.

Stahlbetriebsräte beraten heute in Dillingen

01.10.2020 | Mit dem Handlungskonzept Stahl hat die Bundesregierung ein klares Bekenntnis zur Stahlindustrie abgegeben und wir dürfen dies als einen weiteren Meilenstein in unserem Kampf für die Beschäftigten in der Stahlindustrie werten.

Dieses Konzept muss nun aber schnell mit konkreten Maßnahmen und Förderprogrammen unterlegt werden. Stahl kann klimaneutral produziert werden. Damit könnte Deutschland (und damit das Saarland) der erste Standort werden, dem es gelingt Co2-neutral Stahl herzustellen. Die IG Metall setzt sich dafür ein, dass die notwendigen verlässlichen Rahmenbedingungen hierfür geschaffen und auch der Umbau unserer Industrie entsprechend politisch unterstützt wird. Entscheidend wird dabei die Frage sein, wie es gelingt einen Markt für grün erzeugten Stahl herzustellen. „Hier erwarte man schnelle umsetzbare Ideen und Ergebnisse von der Politik aus Berlin und Brüssel“, so Lars Desgranges, 1 Bevollmächtigter der IG Metall Völklingen.

Ralf Cavelius, 2. Bevollmächtigter, ergänzt: “Gleichzeitig müssen wir weiterhin die heimischen Arbeitsplätze vor klimaschädlicheren Billigimporten schützen. Klimaschutz ist nicht national lösbar. Stahl ist systemrelevant. Ohne Stahl geht in unserer Gesellschaft und Wirtschaft nichts und mit schmutzigen Billigimporten wird dem Klimaschutz ein Bärendienst erwiesen.“ „Und solange beispielsweise russische Brammen unter den Herstellkosten unseres Roheisens ungehindert nach Europa importiert werden können, sind alle Arbeitsplätze der Grobblech-Walzwerke massiv gefährdet“, konkretisiert der Dillinger Betriebsratschef, Michael Fischer.

Die Corona-Pandemie wirkt in diesem Zusammenhang zusätzlich wie ein Brandbeschleuniger auf die Stahlindustrie. Angestoßene Veränderungsprozesse werden beschleunigt, aber die Abnehmermärkte sind nur völlig unzureichend vorhanden. Die Automobilindustrie, der Anlagen- und Maschinenbau sind noch lange nicht aus der Krise heraus.

Daher wirbt die IG Metall gemeinsam mit unseren Betriebsräten und den Vorständen dafür, auch der Stahlindustrie die Zeit und "Luft" zu verschaffen, sich hin zu modernen (Co2-freien) Fertigungsprozessen zu entwickeln und damit einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz zu liefern. „Jetzt geht es nicht mehr um das OB, sondern um das WIE Stahl Co2-frei produziert werden kann“ so Stephan Ahr, Betriebsratsvorsitzender von Saarstahl. „Die Luft wird eng und wir brauchen schnelle Kreditvergaben und keinen Formalismus und langanhaltende Genehmigungsverfahren, sonst sind die Öfen aus!“

STAHL IST ZUKUNFT – Co2 frei –

Pressemitteilung: Link

Von: al

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