Pressemitteilung

Ford steigt in Europa in die Produktion von Elektroautos ein

17.02.2021 | Seit Tagen wurde in der deutschen Presse bereits verstärkt darüber berichtet, dass Ford für sein Werk in Köln die Entscheidung getroffen hätte, dort in die Produktion eines ersten in Europa gefertigten Elektroautos einzusteigen. Inzwischen hat sich diese Berichterstattung als korrekt bestätigt.

„Es ist der richtige Weg den Ford damit in Europa einschlägt. Zwar gehöre der moderne Verbrenner noch lange nicht zum alten Eisen, dennoch sei aufgrund der politischen Richtungsentscheidungen auf allen Ebenen der Weg in den massiven Ausbau der Elektromobilität eingeleitet“, so Lars Desgranges, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Völklingen.
„Es sei daher zu begrüßen, dass sich Ford nun auch für eine Produktion solcher Fahrzeuge in Europa und in Deutschland entschieden habe. Diese Entscheidung kommt nach Ansicht der Gewerkschaft keinen Tag zu früh, denn Ford müsse in diesem wachsenden Markt deutlich auf das Gaspedal drücken, wenn man auch in Zukunft auf dem europäischen Automobilmarkt weiterhin eine bedeutende Rolle spielen möchte.“

Dass die Produktionsentscheidung auf Köln und nicht auf Saarlouis gefallen sei, verwundere an dieser Stelle wenig, zum einen gab es bislang wenig Anzeichen für eine plötzliche Produktplatzierung in Saarlouis, zum anderen ist bekannt, dass der in Köln produzierte Fiesta zeitlich vor dem modernen Ford Focus auslaufen werde. „Das Nachfolgeprodukt für Köln sei nun definiert, das gibt dem Standort und den Kolleginnen und Kollegen in Köln eine langfristige Beschäftigungsperspektive. Diese Beschäftigungsperspektive brauche man auch für das Saarlouiser Werk als auch für die europäischen Werke insgesamt“, so Desgranges.

Markus Thal, Betriebsratsvorsitzender von Ford in Saarlouis sieht das ähnlich. Das Werk in Saarlouis hat in den letzten beiden Jahren einen nicht einfachen Veränderungsprozess mit wenigen Höhen und vielen Tiefen erlebt. Insbesondere der vom Management geforderte Schichtabbau von drei auf zwei Schichten, die damit verbundene Einstellung des FORD C-Max und ein Personalabbau wurden von der Belegschaft mitgetragen und sehr schnell und geräuschlos umgesetzt.

Die Saarlouis Belegschaft hat somit auch einen wesentlichen Anteil zum Erreichen der Einsparziele von Ford Europa beigetragen.

„Belegschaft und Betriebsrat haben diesen Prozess mit der Maßgabe begleitet, dass dem Werk eine langfristige Perspektive zugesichert wird.
Dies wurde auch durch die deutsche Geschäftsleitung in ihren Äußerungen, z.B. auf vergangenen Betriebsversammlungen, der Belegschaft immer wieder vermittelt.

Nach der erfolgten Zusage der Produktion des Ford Focus Facelift ab dem Jahr 2022 und der Verlängerung des Produktionszeitraums bis zum Sommer 2025 muss nun auch der nächste Stepp hin zu einem neuen Modell, mit neuer Antriebstechnologie erfolgen.
Mit den von der Geschäftsleitung im Dezember 2020 zugesagten Zukunftsverhandlungen für Saarlouis ist nun der Weg in eine langfristige Sicherung des Standortes zu beschreiten.

Hier fordert Markus Thal die Ford Verantwortlichen auf, nun auch in die angekündigten Zukunftsverhandlungen einzusteigen und eine passgenaue Produktplatzierung zu finden, die zum einen die Produktion und die Beschäftigung am Standort sichert und zum anderen Ford in Europa den Weg in eine erfolgreiche Transformation ebnet.
„Wichtig war für uns, dass wir auch als zukünftiger Produktionsstandort nach 2025 im Spiel bleiben. Dieses Spiel ist nun angepfiffen und es muss in den angekündigten Zukunftsverhandlungen jetzt um handfeste Zusagen und Produktplatzierungen für den Standort gehen. Es ist folgerichtig das wir dies nun einfordern“, so Thal.

Ford selbst hat angekündigt bis zum Ende des zweiten Quartals 2022 hier entscheidungsfähig zu sein. Betriebsrat und IG Metall vertreten weiterhin die Auffassung, dass das Unternehmen hier in der Verantwortung steht, der Belegschaft die Existenzängste zu nehmen und der Ford Belegschaft Standort- und Beschäftigungsperspektiven zusichern muss.

Die Produktplatzierung des ersten europäischen Ford Elektroautos in Köln zeigt deutlich, dass die deutschen Standorte mit ihren engagierten Belegschaften für diese neuen Aufgaben gut gerüstet, qualifiziert und wettbewerbsfähig aufgestellt sind.
Deswegen muss nach dem Einstieg in die Elektromobilität in Köln nun auch der nächste Schritt nach vorne erfolgen und auch für den Standort Saarlouis Zukunftsprodukte mit elektrifiziertem Antriebsstrang zugesichert werden.

Von: rh

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