1. Maifeier 2019

6.500 protestieren für die Zukunft der Industriearbeitsplätze und für ein soziales und demokratisches Europa in Saarbrücken

02.05.2019 | 6.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten dem Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes an der Saar und kamen zum traditionellen 01. Mai 2019 nach Saarbrücken zum Tbilisser Platz. „Dies war ein deutlicher Zuwachs an Kolleginnen und Kollegen, der aufzeigt wie ernst sich die Lage in den Betrieben augenblicklich darstellt“, so Lars Desgranges, 1. Bevollmächtigter der IG Metall.

Der Großteil der Demoteilnehmer kam klar erkennbar aus den Reihen der IG Metall, der mit fast 2,3 Mio. Mitgliedern, größten Gewerkschaft Deutschlands.
Besonders in den Bereichen der Automobil- und Automobilzuliefererindustrie und auch der Stahlindustrie stehe man in Europa vor tiefgreifenden Veränderungen die in ihrer Dynamik und Schnelligkeit den Industriestandort Saarland und die Beschäftigungssituation vielerorts vor große Herausforderungen stelle, so Desgranges

Auf dem Tbilisser Platz richteten u.a. Stephan Ahr (KBR Vorsitzender Saarstahl AG) und Michael Fischer (KBR Vorsitzender Stahl-Holding-Saar) sowie Vertreter von Verdi und der NGG Grußworte an die Demonstrationsteilnehmer und verdeutlichten die Bedrohungslage für die Betriebe und die jeweiligen Branchen. Im Anschluss startete kurz nach 11 Uhr der große Demonstrationszug zum Saarbrücker Schloss.

Mit mehreren eigenen Wägen, lauter Musik, und einer sehr aktiven Jugend beteiligten wir uns am Demonstrationszug und zogen bei bester Wetterlage durch die Landeshauptstadt. Der Verkehr kam auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke und im Innenstadtbereich für eine längere Zeit zum Erliegen.

Neben dem sehr stark besetzten Wagen der Jugend, war dieses Jahr auch wieder die Samba Gruppe der IG Metall Völklingen „Samba Balawaa“ lautstark dabei.

Angekommen am Saarbrücker Schloss eröffnete Bettina Altesleben (Geschäftsführerin der DGB Region Saar) die Kundgebung und stellte fest, dass sich die Zahl der Demonstranten deutlich gegenüber den Vorjahren verbessert habe. Ein Buntes Fahnenmeer mit vielen Bannern und Menschen ließ erkennen, wie bedeutsam und sorgfältig der diesjährige 1. Mai durch die Belegschaften vorbereitet wurde.
Als Hauptredner zu den vielen gewerkschaftlichen Themenfeldern, insbesondere zur Stärkung Europas und den immer größer werdenden Arbeitsplatzrisiken sprachen Elke Hannack, stellv. Bundesvorsitzende des DGB, Markus Thal (Betriebsratsvorsitzender Ford-Werke Saarlouis) und Eugen Roth (stv. Bezirksvorsitzender DGB RLP/Saarland).

Stahl ist nicht das Problem. Stahl ist Teil der Lösung“ zitierte Elke Hannack von einem Transparent. „Stahl muss Zukunft haben“.

Auch Markus Thal richtete klare Worte und Anforderungen an die Politik: „Es brennt in den Betrieben, die Angst geht um. Viele Menschen wissen nicht wie es weitergehen wird.
Thal forderte die Politik auf die richtigen politischen Weichen zu stellen, damit der drohende Tsunami der die arbeitenden Menschen bedrohe abgemildert werden könne. Hierzu müssten auch die politischen Kräfte gleich welcher Parteifarbe gebündelt werden. Thal forderte die Einberufung eines „Automobil- und Stahlpackt Saarland“ unter Beteiligung der Bundes- und Landespolitik zu Sicherung der Arbeitsplätze.
Alle Beiträge wurden mit begeisterten Applaus unterstützt. Der Dank der IG Metall Völklingen geht sowohl an unsere drei Redner, Markus Thal, Stepan Ahr und Michael Fischer, als auch an die vielen tausend Menschen, Vertrauensleuten, Betriebsräten und Jugend- und Auszubildendenvertreter die diesen 1. Mai zu einem ganz besonderen Tag gemacht haben.

Im Anschluss folgte der gemütliche Teil der Veranstaltung. Im diesjährigen Kulturprogramm gab es Musik von „UffgeBrassd“ und das Kinderprogramm von „Clown Luse“. Zudem war bei bestem Wetter auch ein jeder mit Speis und Trank gut versorgt. Ein Dankeschön geht hier wie immer an unseren junggebliebenen und stets aktiven Seniorenausschuss.

Hier findet ihr den Link zur Rede von Markus Thal, Betriebsratsvorsitzender der Fordwerke Saarlouis und Hauptredner am 1. Mai 2019 in Saarbrücken.

Von: al

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