05.11.2024 | Nach den schwierigsten Jahren rund um das Ford-Werk in Saarlouis, wurde im Februar 2024 mit dem Sozialtarifvertrag der IG Metall, Klarheit für die Beschäftigten erzielt, wie es nun mit dem Werk und den Arbeitsplätzen weitergeht. In insgesamt drei vereinbarten Steps wird die Produktion des Ford Focus heruntergefahren und im November 2025 eingestellt.
Ein Großteil der Beschäftigten wird nach und nach, gemäß den Vereinbarungen des Sozialtarifvertrages, aus dem Unternehmen ausscheiden. Stand heute gehen IG Metall Betriebsrat und Geschäftsführung davon aus, dass man keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen muss und alles über den Faktor der Freiwilligkeit gelöst werden kann.
In den Sozialtarifverhandlungen um die Zukunft des Ford Standortes wurde vereinbart, dass Ford sich auch nach dem Auslaufen der Fahrzeugfertigung weiter am Standort in Saarlouis engagieren wird. So wurde festgehalten, dass insgesamt zwölf Projekte mit insgesamt 1.000 Beschäftigten im Bereich des Komponentenbaus sowie Dienstleistungen für andere Ford Standorte und auch externe Kunden verbleiben werden.
Unter anderem ist festgehalten, dass in Saarlouis erstmals ein Service Center für Antriebsbatterien neu entstehen wird. Gerade hier ist mit der Steigerung der Elektroflotte bei Ford von einem stetig wachsenden Geschäftsfeld auszugehen. Darüber hinaus wird es auch weiter eine Kunststofffertigung und eine Boron-Fertigung im Presswerk geben. Weitere Projekte sollen nach und nach veröffentlicht werden.
„Besonders erfreulich ist zudem der Umstand, dass es in den Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite auch gelungen sei, die berufliche Erstausbildung am Standort Saarlouis zu reaktivieren“, so Markus Thal, Betriebsratsvorsitzender der Ford Werke Saarlouis.
„Nachdem in den letzten beiden Jahren keine neuen Auszubildenden mehr eingestellt wurden, werden ab dem Ausbildungsjahr 2025 wieder Ausbildungsplätze in den Berufen Elektroniker/in für Automatisierungstechnik, Mechatroniker/in sowie Kraftfahrzeugmechatroniker/in angeboten“, so Thal weiter.
„Auch für die IG Metall sind dies gute Nachrichten für den Standort,“ so Lars Desgranges, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Völklingen.
„Die Berufsausbildung bei Ford hatte schon immer einen sehr guten Ruf. Der Weg zurück in die Erstausbildung zeigt zudem auch auf, dass es am Standort in Saarlouis, wenn auch in kleineren Maßstäben, weitergeht.“
Die 1.000 Ford Arbeitsplätze und der Restart der Berufsausbildung sind ein Zeichen, dass sich der Kampf der Belegschaft um den Standort und die Arbeitsplätze gelohnt habe. „Wir haben nicht das Ergebnis erreicht, dass wir alle wollten, aber es geht weiter am Standort und dass mit guten tariflichen Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Ohne das Engagement der Ford Metallerinnen und Metaller, hätte es einen solchen Erfolg niemals gegeben“, so Lars Desgranges.
Bis zum Jahr 2032 sind die Ford 1.000 Arbeitsplätze zudem vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Einen derartig weitreichenden Kündigungsschutz gibt es innerhalb dieser schwierigen Zeiten innerhalb der Automobilindustrie nirgendwo sonst im Saarland. Ford Saarlouis bleibt mit diesem Ergebnis einer der größten Arbeitgeber innerhalb der Automobilindustrie in der Region um Saarlouis.
Angeboten werden die Berufe:
Nähere Infos über die Ausbildungsberufe findet ihr in der Datei.