Delegiertenversammlung

Erfolgreiches Tarif Jahr 2022 für die IG Metall

23.11.2022 | Am 22.11.2022 fand im Vereinshaus Fraulautern die 10. ordentlichen Delegiertenversammlung der IG Metall Völklingen statt. Inhaltlich ging es neben den Tarifabschlüssen in der Stahlindustrie sowie der Metall- und Elektroindustrie um die aktuelle wirtschaftliche Lage.

Lars Desgranges, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Völklingen, blickte auf ein schwieriges und zugleich erfolgreiches Jahr 2022 zurück. In den einzelnen Branchen und Betrieben gäbe es eine schwierige bis bedrohliche wirtschaftliche Lage. Das Instrument der Kurzarbeit rücke wieder auf die Tagesordnung der Betriebsräte. Allerding gäbe es keinen Grund Horrorszenarien aufzuzeigen.

Zum Stichwort Kurzarbeit konnte man für unsere Grenzgänger auch Positives berichten. Nachdem der Vorstand der IG Metall dieses Thema mit dem Bundesarbeitsministerium besprochen hatte, soll jetzt schnellstmöglich eine neue Handhabung entstehen, welches die Doppelbesteuerung des Kurzarbeitergeldes verhindern soll. Bereits im Dezember soll es hier belastbare Regelungen bei der Bundesagentur für Arbeit geben.

„Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, die Kaufkraft der Menschen zu stabilisieren. Das geht am besten mit Tarifverträgen der IG Metall“, so Desgranges. „Allerdings kann Tarifpolitik die Inflation nicht alleine ausgleichen, daher seien die von uns geforderten staatlichen Hilfspakte und die nun zugesagte Strom- und Gaspreisbremse von enormer Bedeutung“, erläuterte Desgranges weiter.

Die IG Metall hatte in den vergangenen Monaten ihren Druck auf die Bundesregierung erhöht, um Entlastung für die Menschen in Deutschland durchzusetzen. Durch die Gas- und Strompreisbremse, die am 1. Januar 2023 in Kraft tritt, werden die Haushalte und die Unternehmen entlastet. Dies sei ein Schritt in die richtige Richtung. Ebenfalls positiv zu bewerten ist, dass die Subventionen für die Industrie an klare Standort- und Transformationszusagen sowie Arbeitsplatzgarantien gebunden sein sollen.

Tarifpolitisch blickt man auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Durch den Tarifabschluss in der saarländischen Stahlindustrie habe man neben der tabellenwirksamen Lohnerhöhung von 6,5 % eine Energiepreispauschale in Höhe von 500 Euro verhandeln können.

„Zusätzlich ist es den Betriebsräten der Saarstahl und der Dillinger Hütte gelungen, eine betriebliche Einmalzahlung von 1.000 Euro zu verhandeln. Durch eine starke IG Metall und starke IG Metall-Betriebsräte haben wir es geschafft, eine deutliche Erhöhung der Entgelte und Auszubildendenvergütungen zu erreichen und somit unsere Mitglieder bestmöglich zu entlasten“, so Lars Desgranges.

Die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie war geprägt von Warnstreiks. Oberstes Ziel war es, eine tabellenwirksame Lohnerhöhung zu erreichen. Um der Forderung von 8 % Nachdruck zu verleihen, gab es alleine in der Geschäftsstelle Völklingen in den vergangenen Wochen 21 Warnstreiks mit insgesamt 6.765 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Am 18.11.2022 konnte in Baden-Württemberg dann ein Tarifergebnis erzielt werden.

Im Ergebnis gibt es zweimal eine prozentuale Lohnerhöhung. Im Juni 2023 wird es 5,2 % und im Mai 2024 3,3 % geben. Zusätzlich wird es eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 3.000 Euro geben.

Die Tarifrunde in der Geschäftsstelle Völklingen ist allerdings noch nicht zu Ende. Eine weitere Tarifverhandlung bei Nemak steht noch aus, da der Arbeitgeber den Entgelttarifvertrag mit der IG Metall gekündigt hat. Hier werden wir uns auf eine harte Auseinandersetzung einstellen müssen. Doch die Belegschaft hat in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie bewiesen, dass sie für ihren Tarifvertrag einstehen wird.

Natürlich wurden auch die aktuellen Mitgliedszahlen dargestellt. Insbesondere die neuen Auszubildenden werden aktuell in den Betrieben für die IG Metall gewonnen. „Der gewerkschaftliche Ortsjugendausschuss macht hier einen großartigen Job“, so Desgranges.

Ein weiteres Beispiel, das zeigt, dass die Arbeit der IG Metall wichtig für die Menschen in der Transformation ist, ist unsere Kampagne „Stahl ist Zukunft“.

Seit 2016 sind wir auf allen Ebenen unterwegs, um eine Zukunft für unsere Stahlindustrie zu erstreiten. Auch hier kann man von einem Erfolg auf ganzer Linie berichten. Die saarländische Stahlindustrie ist aktuell mitten im Prozess der Transformation hin zum grünen Stahl. Hierzu werden die Unternehmen in den nächsten Wochen sehr bedeutende Investitionsentscheidungen auf den Weg bringen.

Neben der aktuellen Fülle an Themen, wird die IG Metall Völklingen weiterhin für die Sicherung der Arbeitsplätze bei Ford Saarlouis und den Zulieferbetrieben kämpfen. Die Menschen, die seit Jahrzehnten tagtäglich dort ihre Arbeit verrichten, sollen auch in Zukunft eine sichere und gute Arbeit haben. Das ist wichtig für die Arbeitnehmer und für die gesamte Region. Saarlouis muss Leben, das bleibt unsere Aufgabe auch im Jahr 2023!

Von: mm

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