20.09.2024 | Am 19.09.2024 fand im Gemeindehaus in Diefflen die dritte ordentliche Delegiertenversammlung der Legislaturperiode 2024 – 2027 statt. Neben vielen wirtschaftspolitischen Themen ging es auch um die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie und die Herausforderungen der saarländischen Stahlindustrie.
Ralf Cavelius, 2. Bevollmächtigter, eröffnete die Delegiertenversammlung und begrüßte die anwesenden Kolleginnen und Kollegen. Besonders wurden die Kolleginnen und Kollegen von Tadano aus Zweibrücken, die sich in einem unbefristeten Streik um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze befinden, begrüßt. „Wir können nur den Hut davor ziehen, dass ihr für einen unbefristeten Streik gestimmt habt und um eure Arbeitsplätze kämpft. Ihr könnt euch der Unterstützung der IG Metall Völklingen sicher sein“, so Cavelius weiter.
Lars Desgranges, 1. Bevollmächtigter, berichtete in seinem Geschäfts- und Kassenbericht zunächst über die erste Verhandlungsrunde der Metall- und Elektroindustrie, die am 13. September in Dietzenbach stattgefunden hat. Begleitet wurde die Verhandlung mit einer Aktion, bei der rund 500 Beschäftigte mit Nachdruck den Arbeitgebern klar gemacht haben, dass Sie hinter der Forderung der IG Metall stehen. Die Arbeitgeber jammern weiterhin auf hohem Niveau und deshalb ist es nicht verwunderlich, dass es kein wirkliches Angebot der Arbeitgeber gab. Nach wie vor sind sie der Meinung, die Forderungen der IG Metall seien nicht zeitgemäß und überzogen.
Auch in der Textilindustrie kämpft die IG Metall Völklingen für bessere Arbeitsbedingungen. Mit einer Beschäftigtenbefragung beginnt die betriebliche Forderungsdiskussion in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie für die Tarifrunde 2025. Bis zum 25.10.2024 sind die Beschäftigten der Branche dazu eingeladen, ihre Meinung zu den Forderungen der IG Metall für die Tarifrunde 2025 abzugeben.
Weiterhin berichtete Lars Desgranges über den zweiten Nationalen Stahlgipfel, an dem sich rund 2.000 Metallerinnen und Metaller beteiligten, der am 16. September in Duisburg stattgefunden hat. Die heimische Stahlindustrie steckt in der Krise. Sie hat erheblich an Wettbewerbsfähigkeit verloren und die Gründe dafür liegen in den politischen Rahmenbedingungen: Hohe Energiepreise und ein unfairer internationaler Wettbewerb, dem die Politik nicht genügend entgegensetzt, zerstören das Geschäft der Stahlhersteller. Ein Problem mit weitreichenden Folgen. „Eine Industrienation ohne eine Grundstoffindustrie hat keine Zukunft. An der Stahlindustrie hängen tausende gut bezahlte, tariflich abgesicherte Arbeitsplätze. Nur mit den richtigen politischen Weichenstellungen kann die Transformation gelingen. Insbesondere benötigen wir einen Industriestrompreis, damit die energieintensiven Betriebe überleben können“, so Desgranges weiter.
Nach mehr als zwei Jahren hat unsere Kampagne „Saarlouis muss leben“ mit dem Abschluss des Sozialtarifvertrags sein Ende gefunden. Wir sind damals als Metallerinnen und Metaller, als Betriebsräte und Vertrauensleute mit unseren Kolleginnen und Kollegen angetreten, um Arbeitsplätze auf dem Röderberg zu sichern und zu erhalten.
Der Kampf mit der besten „zweitbesten Lösung“ hat sich für die Region gelohnt. Es bleiben weiterhin 1.000 tarifliche Arbeitsplätze bis mindestens 2032 erhalten. Der Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen, die uns in der Kampagne unterstützt haben.
Daniel Spengler, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Völklingen, berichtete über die Entwicklung der Ausbildungsbetriebe innerhalb des Einzugsbereiches der Geschäftsstelle. Aktuell wird in 17 Betrieben ausgebildet. Vor 10 Jahren waren es noch 27 Betriebe. Daher ist die Forderung nach mehr Ausbildung und mehr Ausbildungsplätze die einzig Richtige. Eine Ausbildung ist eine Investition in die Zukunft. Eine Investition die wir dringend benötigen.
Abschließend berichtete Lars Desgranges über die anstehenden Termine im zweiten Halbjahr. Ein wichtiger Termin ist unsere Vertrauensleutekonferenz am 22. September. Ein starkes Netzwerk der Vertrauensleute macht uns stark. Nach den Vertrauensleutewahlen, die noch nicht in allen Betrieben abgeschlossen sind, ist es wichtig, diese Strukturen zu stärken, um die Herausforderungen der Zukunft gemeinsamen zu bewältigen.