Transformation – die Zukunft des Industriestandortes Saarland

17.05.2019 | Am 13. Mai 2019 fand in der Congresshalle in Saarbrücken ein Kongress zum Thema „Transformation – die Zukunft des Industriestandortes Saarland“ statt. Das Saarland befindet sich in einer entscheidenden Phase, in der wichtige Weichen für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes gestellt werden.

Foto: Pasquale D`Angiolillo

Insbesondere die Industrie steht vor tiefgreifenden Transformationsprozessen und großen Herausforderungen: Die saarländische Stahlindustrie kämpft mit internationalem Preisdruck und Belastungen durch Emissionszertifikate. Der für das Saarland so bedeutsame Automotive-Bereich sieht sich einer Reihe von Problemen gegenüber: Technologiewandel in Bezug auf die Antriebstechnik, Digitalisierungsprozesse, Dieselskandal, Brexit.

Aus den Daten des AK-Betriebsbarometers 2019 geht hervor, dass über 70 Prozent der befragten Betriebsräte aus der saarländischen Automobilindustrie die Zukunftsaussichten ihres Betriebes als eher oder sogar sehr schlecht einschätzen.
Durch eine umfassende Beteiligung der Beschäftigten und ihrer Interessenvertretungen bei den Veränderungsprozessen muss gewährleistet sein, dass die meist gut ausgestalteten industriellen Arbeitsplätze auch zukünftig gesichert sind!
Aus diesen Gründen haben wir uns von Seiten der IG Metall Völklingen für die Durchführung eines saarlandweiten Industriekongress stark gemacht.

Zur Eröffnung und Einführung sprach Jörg Caspar (Vorstandsvorsitzender der Arbeitskammer des Saarlandes) zur Bedeutung der Industrie für die saarländische Wirtschaft.
Anschließend fasste Sven Kischewski der Geschäftsführer der INFO-Institut Beratungs-GmbH die aktuelle Situation in den saarländischen Industriebetrieben zusammen.

In der darauffolgenden hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion diskutierten Stephan Ahr (Konzernbetriebsratsvorsitzender Saarstahl AG), Michael Fischer (SHS-Konzernbetriebsratsvorsitzender), Thomas Fischer (Stellv. Betriebsratsvorsitzender Ford Werke Saarlouis), Salvatore Vicari (Betriebsratsvorsitzender Schaeffler Technologies AG & Co. KG, Homburg), Jörg Hollinger (Betriebsratsvorsitzender Eberspächer Exhaust Technology, Werk Neunkirchen), Patrik Bucholz (Betriebsrat ZF Friedrichshafen AG, Saarbrücken) und Jörg Köhlinger (IG Metall Bezirksleiter, Bezirk Mitte) über die aktuelle Situation und was es zum Erhalt der saarländischen Industrie braucht.
Fazit: Es braucht Zeit und Unterstützung aus Brüssel und Berlin um den technologischen Wandel effizient zu gestalten. Weiterhin braucht es an langfristig verlässlichen Rahmenbedingungen an denen man sich orientieren kann.

Im Anschluss sprach der Publizist, Jurist und Politologe Albrecht von Lucke über die Auswirkungen der Transformationauf die Beschäftigung und die Rolle der Politik.

In der zweiten, ebenfalls hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion zum Thema „Anforderungen an die Politik zur Gestaltung der Transformation“ diskutierten Albrecht von Lucke, die Zweite Vorsitzende der IG Metall Christiane Benner, die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes Anke Rehlinger, Ministerialdirektor Dr. Winfried Horstmann (Leiter der Abteilung Industriepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) sowie Ralf Reinstädtler der 1. Bevollmächtigter der IG Metall Homburg-Saarpfalz.


Wichtig ist: Ohne eine starke Industrie hat das Saarland und haben die Saarländerinnen und Saarländer wenig Perspektiven!“, sagte Lars Desgranges, 1. Bevollmächtigter der IG Metall in Völklingen. Er schloss die Veranstaltung gemeinsam mit und Patrick Selzer 1. Bevollmächtigter der IG Metall Saarbrücken ab. Beide, die auch Mitglieder des Vorstandes der Arbeitskammer des Saarlandes sind, fassten noch einmal die Forderungen der Arbeitskammer und der saarländischen IG Metall zusammen.


Von: al

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