Tarifrunde Textil 2018/19

Warnstreik bei Motus Headliner in Überherrn

01.02.2019 | Der Tarifkonflikt in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie spitzt sich zu. In der Nacht von Donnerstag, den 31. Januar auf Freitag, den 01. Februar rief die IG Metall Völklingen um 00:01 Uhr mit Ende der Friedenspflicht die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Motus Headliner GmbH in Überherrn auf.

Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie 5,5% mehr Lohn Gehalt und Ausbildungsvergütung sowie eine verbesserte Altersteilzeitregelung und mehr Arbeitszeitsouveränität für die einzelnen Beschäftigten.
60 Kolleginnen und Kollegen folgten dem Aufruf der IG Metall.
Hinzu kamen noch weitere 60 Vertrauensleute und Betriebsräte von Betrieben wie Ford in Saarlouis, Saarstahl und der Dillinger Hütte um ihre Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen der Textil- und Bekleidungsindustrie zu zeigen.
„Es tut gut euch alle hier solidarisch Seit an Seit mit den Kolleginnen und Kollegen der Textilindustrie zu sehen“, so Lars Desgranges, 2. Bevollmächtigter der IG Metall in Völklingen.
Bisher boten die Arbeitgeber jedoch neben mehreren Einmalzahlungen zwei Stufen mit jeweils 1,7% bei einer Laufzeit von 28 Monaten.
„Dieses Angebot ist inakzeptabel,“ so Alfonso Liuzzo, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall, „sollte es bei der nächsten Verhandlungsrunde kein gescheites Angebot geben, sind wir auch bereit, eine Schippe drauf zu legen“.
Die nächste Verhandlungsrunde soll am 12. Februar im Bielefeld stattfinden.
Gisela Tiefensee-Naaber, die Betriebsratsvorsitzende von Motus Headliner GmbH Überherrn rief den Kolleginnen und Kollegen zu: „1,7% ist eine Provokation, die wir so nicht hinnehmen werden.“

Die Forderung für eine verbesserte Altersteilzeit kam auch zur Sprache.
„Wir brauchen für die Älteren endlich eine Altersteilzeitregelung“, so Udo Preuß, VK Vorsitzender bei Motus Headliner GmbH in Überherrn, „viele Kolleginnen und Kollegen sind über 60 Jahre alt und haben Jahrzehnte lang den Betrieb in Überherrn aufrecht gehalten. Irgendwann kann man nicht mehr, dann ist auch mal Schluss“.

Ein klares Signal ging in dieser Nacht an die Arbeitgeber: Sollte es am 12. Februar zu keinem akzeptablem Angebot kommen, dann sind die Kolleginnen und Kollegen bereit den Druck zu erhöhen.
Die Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie sind hoch motiviert und sind bereit für ihre Forderungen zu kämpfen.

Von: al

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