Delegiertenversammlung

Wer die Preise kennt will 8 Prozent

23.09.2022 | Unter diesem Motto führte die IG Metall Völklingen im Vorfeld ihrer Delegiertenversammlung am 22. September 2022 eine Aktion vor dem Vereinshaus in Fraulautern durch. Dabei kam ein riesiges Banner mit der Forderung der IG Metall zum Einsatz, den die Delegierten öffentlich präsentierten.

Lars Desgranges, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Völklingen, begann seinen Bericht über die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie mit der aktuellen Wirtschaftslage. Trotz des schwierigen Umfelds bleibt die Auftragslage in den Betrieben weiter stabil.

Die erste Verhandlung am 14. September in Oberursel endete trotzdem wie erwartet ohne Ergebnis. Die Arbeitgeber betitelten die Forderungen der IG Metall als realitätsfremd und überholt.
Bis zum 28. Oktober herrscht die Friedenspflicht, danach wird die IG Metall wenn notwendig zu den verschiedenen Arbeitskampfmaßnahmen greifen.

Die IG Metall fordert eine Entgelterhöhung von 8 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten für die rund 380.000 Beschäftigten im IG Metall Bezirk Mitte.
Gleichzeitig fordert sie die Bundesregierung auf weitere Maßnahmen in die Wege zu leiten, die die Bürgerinnen und Bürger wirksam und nachhaltig entlasten. Nur so könne man der aktuell sehr hohen Preisentwicklung entgegenwirken.
Eine Strom- und Gaspreisbremse müsse dringend kommen.

Stahlindustrie
Auch in der Stahlindustrie hat die IG Metall seit 2016 mit der Kampagne Stahl ist Zukunft viel bewegt.
Nachdem man den damaligen Bundeswirtschaftsminister, Peter Altmaier, überzeugen konnte, dass Stahl systemrelevant für eine Industrienation sei, wurde 2020 erstmals das „Handlungskonzept Stahl“ der Bundesregierung auf den Weg gebracht.
Nun ist auf EU-Ebene im Rahmen des „Fit for 55“ Pakets erstmals ein CO2 Grenzausgleichsmechanismus sowie Klimadifferenzverträge vorgesehen. Zudem wurde erreicht, dass zugeteilte Emissionsrechte langsamer zurückgefahren werden und ein realistischer Benchmark als Basis für das Funktionieren der Transformation hin zum grünen Stahl erhalten bleibt.
Aber auch hier ist der Kampf noch lange nicht zu Ende. Um den Wandel hin zum grünen Stahl weiterhin beschreiten zu können braucht es weitere Unterstützung für die Investitionsentscheidungen der Unternehmen. Es braucht einen massiven Ausbau von erneuerbaren Energien für eine grüne Wasserstofferzeugung. Aus diesem Grund ruft die IG Metall eine Wasserstoffkampagne ins Leben.

Ford Saarlouis
Seit der Verkündung am 22. Juni 2022, dass Ford ab 2025 in Saarlouis keine Autos mehr bauen möchte, ist vieles passiert. Mit den verschiedensten Aktionen haben die IG Metall Vertrauensleute auf die Situation aufmerksam gemacht und Druck erzeugt.
Die nächste Aktion wird am 24. September ein großes Solidaritätsfest auf dem Parkplatz bei Ford in Saarlouis sein.
Mit diesem Fest möchte die IG Metall die Geschlossenheit der gesamten Belegschaft und der Bevölkerung zum Ausdruck bringen. Alle sollen die Gelegenheit bekommen sich außerhalb des Arbeitsplatzes auszutauschen. „Wir wollen Bilder produzieren, Bilder von tausenden Menschen vor den Werkstoren die zeigen, dass wir Ford und die Politik hier nicht aus der Verantwortung lassen.“ Ralf Cavelius ergänzt: „Man habe für diesen Tag ein umfangreiches Programm für die ganze Familie vorbereitet. Als Abschluss soll es ein Konzert mit dem Hauptact „Versengold“ geben. Der Eintritt ist frei, und alle sind recht herzlich eingeladen.“

 

Von: al

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