Tarifrunde Textil 2018/19

Arbeitgeber lehnen Forderungen in der Textilindustrie ab

07.12.2018 | Die erste Tarifverhandlung für die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie brachte kein Ergebnis. Die IG Metall fordert unter anderem 5,5 Prozent mehr Geld.

Nach zwei Stunden wurde die erste Verhandlung für die 100.000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie in Darmstadt ohne Ergebnis vertagt. Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter sowie der Ausbildungsvergütungen um 5,5 Prozent. Die Arbeitgeber lehnen das ab.
Außerdem will die IG Metall den Tarifvertrag zur Altersteilzeit verlängern und verbessern: Die Arbeitgeber sollen die Altersteilzeit für mehr Beschäftigte möglich machen - und die Aufzahlung erhöhen, damit die Beschäftigten es sich auch leisten können, früher in den Altersausstieg überzugehen.


Arbeitgeber klagen über erhöhte Kosten
Die Arbeitgeber lehnten die Forderungen der IG Metall ab. Sie klagen über eine sich eintrübende Wirtschaft, steigende Kosten für Energie und Rohstoffe sowie über die Herausforderungen durch die Digitalisierung. Die Verhandlungskommission der IG Metall zeigte anhand verschiedener Beispiele aus Betrieben auf, dass die Beschäftigten mehr verdient haben - und nicht für steigende Energie- und Rohstoffkosten verantwortlich gemacht werden können.

Die Forderung ist fair, bezahlbar und zukunftsorientiert. Zumal nicht nur die Kosten bei den Arbeitgebern steigen, sondern bei unseren Kolleginnen und Kollegen in der Textil- und Bekleidungsindustrie auch.
Des Weiteren ist der Altersdurchschnitt in vielen unserer Betriebe sehr hoch, deshalb brauchen die Kolleginnen und Kollegen nicht nur die Möglichkeit die Altersteilzeit in Anspruch zu nehmen, sondern sie muss auch Bezahlbar für sie sein.
 
IG Metall will über Wahloption auf zusätzliche freie Tage sprechen
Die IG Metall will zudem Gespräche über eine Wahloption bei der Arbeitszeit erreichen: Statt Einkommenserhöhungen sollen Beschäftigte zusätzliche freie Tage nehmen können. Denn einerseits wird den Beschäftigten hohe Flexibilität am Arbeitsplatz abverlangt, andererseits verändern sich die Anforderungen an ihre Arbeitszeit, um Arbeit und Leben besser vereinbaren zu können. Daher will die IG Metall über mehr Freiräume und mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit sprechen.

Der derzeitige Tarifvertrag für die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie läuft am 31. Januar 2019 aus. Dann endet auch die Friedenspflicht.

Flyer mit Forderungen

Von: al

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