TARIFRUNDE METALL- UND ELEKTROINDUSTRIE

4. Tarifverhandlung ohne Ergebnis – IG Metall weitet Warnstreiks aus

11.11.2022 | Die Tarifverhandlung für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Hessen, Rheinland Pfalz und dem Saarland ist am Donnerstag, den 10.11.2022, nach nur einer Stunde ergebnislos beendet worden. Auch in der 4. Tarifverhandlung mit der Mittelgruppe wurde von Seiten der Arbeitgeber nichts substanziell angeboten.

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Unmittelbar vor der Verhandlung hatten rund 6.500 kämpferische Beschäftigte am saarländischen Aktionstag ihrer Forderung nach 8 Prozent mehr Geld Nachdruck verliehen. Der Demonstrationszug zog lautstark von der Saarlandhalle zum Verhandlungsort in die Saarbrücker Innenstadt. Immer wieder skandierten die Teilnehmenden: „Wer die Preise kennt, will 8 Prozent.“ Trotz des deutlichen Protestes gingen die Arbeitgeber keinen Millimeter auf die IG Metall zu. Innerhalb des Organisationsbereiches der IG Metall Völklingen beteiligten sich Kolleginnen und Kollegen der Betriebe Nemak Dillingen, Nedschroef Beckingen, Nedschroef Fraulautern, Benteler, Magna, Rhenus LMS, Tenneco und Ford an der Demo und der Kundgebung in Saarbrücken.

In einem emotionsgeladenen Redebeitrag machte Markus Thal, Betriebsratsvorsitzender der Ford Werke Saarlouis, seinen Unmut über die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber mehr als deutlich. Darüber hinaus forderte Thal eine echte Zukunftsperspektive für die 6.000 gefährdeten Arbeitsplätze auf dem Saarlouiser Röderberg. Die Belegschaft werde Ford nicht einfach ziehen lassen, man werde für den Erhalt der Arbeitsplätze auf dem Röderberg weiterkämpfen.

Am Haus der Gewerkschaften wurde als Zeichen der Solidarität mit den Ford Beschäftigten ein Riesenbanner angebracht, was verdeutlicht, dass die gesamte Region und die gesamte IG Metall hier in dieser wichtigen Frage zusammenstünde.

Nachdem die Verhandlungen ohne Ergebnis beendet wurden, wurde in den Betrieben der Geschäftsstelle Völklingen umgehend zu weiteren Warnstreiks aufgerufen. Am frühen Abend legten nochmals mehr als 2.300 Kolleginnen und Kollegen der Mittagschicht von Ford Saarlouis, Nemak, Nedschroef Beckingen, Nedschroef Fraulautern, Benteler, Magna, Rhenus LMS und Tenneco die Arbeit nieder, sodass in der Folge die Produktion überall zum Abbruch kam.

Lars Desgranges, 1. Bevollmächtigter der IG Metall, bestätigte auf der Kundgebung, dass aus dem I Park keine Teile zum Ford Werk mehr geliefert werden, dass Ford keine Autos mehr baue, dass Nemak keine Motorblöcke mehr produziere und dass bei den Nedschroef Betrieben in Fraulautern und Beckingen keine Schrauben mehr produziert werden. Auf der Kundgebung gingen Lars Desgranges und VK Leiter Helmut Riehm intensiv auf den bisherigen Verlauf der Verhandlungen ein. Beide machten deutlich, dass es keinen Abschluss ohne eine nachhaltige Entgelterhöhung geben werde.

Die IG Metall wird die Warnstreiks nun ausweiten. „Es bedarf nicht mehr viel und die 24 Stunden Warnstreiks oder gar eine Urabstimmung sei unausweichlich“, so Ralf Cavelius, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Völklingen.

 

Von: al

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